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Tödlicher Floh-Schutzmittel-Einsatz


Aus aktuellem Anlass wird vor dem unverschriebenen Einsatz von Floh- und Wurm-Mittel dringend gewarnt.

48 Stunden kämpfte der Patient um sein Leben - dann verstarb er doch. Die hätte nicht sein müssen. Der 2-Jahre alte Kater könnte noch am Leben sein und seinem Besitzer viel Freude bereiten, wäre ihm nicht in Eigenregie das falsche Antiparasitikum verabreicht worden.

Immer wieder werden vermeintlich verschreibungsfreie Mittel gegen Würmer, Flöhen und Sonstigem den Tierbesitzern angeboten. Selbst im Internet wird damit schwunghaft Handel getrieben. Der Hauptgrund ein Floh- oder Wurmmittel bei einer anderen Adresse als beim Tierarzt zu erwerben sind meistens Kosten-Argumente. Hierbei wird aber häufig übersehen, dass es sich bei diesen Mitteln um Medikamente handelt.

Medikamente enthalten Wirkstoffe, die eine ganz bestimmte Reaktion auslösen. Schon Paracelsus wird im 15. Jahrhundert zugeschrieben, gesagt zu haben: " ... alleine die Menge entscheidet, ob ein Gift Gift oder Medizin ist ..." Dies kennen wir ganz besonders beim so genannten 'Fingerhut-Gift' (dem Digitalis). Der Fingerhut - so lernen es schon die Kinder - ist eine der gefährlichsten Pflanzen, die im Garten und am Wegesrand zu finden ist. Der daraus gewonnene Wirkstoff jedoch, hilft vielen Menschen mit Herzbeschwerden zu überleben.

Flöhe und Würmer sind Lebewesen, die die Tiere parasitär befallen. Diese Lebewesen quälen und gefärden die Gesundheit des Wirtes. Die Mittel, die sich nun gegen diese Parasiten richten, enthalten Gifte. Diese Gifte sind so dosiert, dass sie den Parasit töten und den Wirt (das Tier) nicht unnötig gefährden. Die Pharmaindustrie erstellt lange Versuchsreihen, bevor ein solches Mittel zugelassen werden kann. Die Zulassung bezieht sich dann auf eine ganz bestimmtes Umfeld (Rasse, Größe, Alter, Gesundheitszustand, Gewicht, etc.). Nur innerhalb dieses Rahmens dürfen diese Mittel eingesetzt werden.

Da es sich um Medikamente handelt, müssen diese über eine Apotheke ausgegeben werden. Nun haben Tierärzte - abweichend von der Humanmedizin - eine Apotheken-Zulassung für die Abgabe tiermedizinischer Medikamente. Sie müssen dafür Sorge tragen, dass diese Mittel beim richtigen Tier mit den geeigneten Symptomen eingesetzt werden. Hierzu ist es erforderlich, das Tier vorab in Augenschein zu nehmen. Welches Medikament richtig und erforderlich ist, muss der Tierarzt entscheiden. Er muss auch sicherstellen, dass nicht eine (andere) Krankheit ursächlich oder als problematisch beachtet werden muss. Der Dosieranweisung ist strikt Folge zu leisten. Eine Behandlung anderer Tiere ist nicht zulässig.

In dem Eingang geschilderten Fall, wurde ein Medikament, das ausschliesslich für Hunde zulässig ist, einer Katze verabreicht. Dies löste epileptische Reaktionen bei dem Tier aus, die trotz umgehender und intersiver Behandlung zum Tode führten.

Ob dies nun aus Unachtsamkeit oder falsch gelaufenem Sparwillen geschah, soll erst einmal dahin gestellt sein. Die Betroffenheit, das Schuldbewustsein und die Trauer ist nun sehr groß. Wichtig ist aber darauf zu achten, dass man - so wie auch beim Mensch - Medikamente nur nach eindeutiger Anweisung und peinlichster Beachtung der Dosieranweisung eingeben soll. Der Tierarzt ist auch hier Ihr Partner, um die Gesundheit und das Lebens Ihres Haustieres zu schützen und zu erhalten. Vertrauen Sie ihm!

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Hanau, Jan. 2009
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